Nashorn im Galopp

„Magst du eigentlich Kurzfilme?“ fragte mich S. vor ein paar Tagen, wie sie mich letztens besucht hat. Warum nicht? Schon zeigte sie mir „Nashorn im Galopp“. Er handelt über den Geist des Ortes, im lateinischen „Genius loci“ genannt. Ein junger Mann namens Bruno, wohnt in einer Stadt, die er sehr bewusst wahrnimmt. Er meint, dass er keinen Menschen in dieser Stadt wirklich kennen würde und dass diese Menschen, die Stadt auch nicht sehen wie er, sondern wie eine Horde Nashörner an allem vorbei trampeln.
Eines Tages hatte er das Gefühl, dass die Stadt ihm etwas sagen wollte und folgte den Hinweisen, die ihm zu einer Person führten, die er zunächst aufgrund seiner Schüchternheit nicht ansprechen konnte, doch sie nahm ihm den ersten Schritt ab und kuze Zeit darauf zogen sie gemeinsam durch die Stadt. Zum ersten mal in seinem Leben hatte er eine Komplizin gefunden und er zeigte ihr seine Welt und sie ihm seine.

Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Dieser Film berührt mich auf mehren Ebenen, ich sehe auch ein paar Ähnlichkeiten beim Streunen. Auch wenn der ursprüngliche Anspruch das Trainieren war, so zeigten mir bei den Wanderungen die verschiedensten Orte ihren Geist. Sei es bei diversen Momenten, wo ich gedankenverloren umherblickte und plötzlich die Antwort auf eine meiner Gedanken im Form eines Tags auf einer Hausmauer fand. So ergaben sich einige seltsame Momente.

Zum Beispiel redeten S. und ich beim Spazieren miteinander über meine Person und auf einmal hielt sie inne und sagte „Viel zu kaputt.“ Ich blickte verwundert zu ihr und sie deutete nur auf die Hauswand, wo dieser Satz geschrieben war. Ich war überrascht und las links daneben noch „Make her smile“ – zwei Erkenntnisse auf eine Hausmauer geschmiert.

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Ich wünsche gute Unterhaltung mit dem Kurzfilm.

 

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